Aline Benecke - Picture This
Sonntag, 29 Januar, 2012 - 21:00
Picture this
picture this.... Orientalism at its best.
Der Diskurs des Anderen steckt seit der différance in einer Krise. Wir haben erkannt, dass unsere (alten) Muster, das Andere und somit auch das Fremde zu denken, über Zuschreibungen und Festlegung funktioniert, die der Pluralität und Heterogenität von Welt nicht gerecht werden.
Gerade der politische, linke Diskurs verstrickt sich seitdem in dem Versuch, eine Sprache zu finden für Probleme, die das Fremde und die ehemalig von uns kolonialisierten Länder betreffen.
Ich werde erfahrungsgemäß als Deutsche mit Migrationshintergrund beschrieben - Ich sträube mich gegen diese Festlegung
Was kann das schon sein? Mein Fremdsein, was in diesem Falle das ‚Nicht-Deutsch’ sein bedeutet, weil ich ‚fremdes Blut’ habe, ist für mich reine Fiktion. So wie mein Frausein oder Jungsein oder Künstlerinsein im Übrigen auch.
Zurück zum Fremdsein: Ich bin aufgewachsen mit den Geschichte über das là-bas, war aber hauptsächlich im europäischen ici.
Meine Erfahrung von, über und mit Algerien ist genährt von Fotografien und orientalischen Mythen. Diese Bogen spinne ich weiter. Ich habe eine beachtliche Sammlung an fremden Fotografien und Geschichten wie aus 1001 Nacht im Gepäck mit denen ich mir meine morgenländische Identität erdichte. Stell Dir vor.... picture this...
Ich bin Dein Geschichtenerzähler - Ich biete Dir den feinsten Orientalismus, Baby. Die Geschichten von schönen, verschleierten, einsam verrückt gewordenen Frauen. Von homoerotischen Dampfbädern, von sich verwachsenen Zehen, von Frauen im algerischen Widerstand.
Ein Abend über die Macht der Narration, die unser Bewusstsein von jeher konstruiert und unseren Blick (auf das Fremde) in Frage stellen sollte.
As part of the series Residenzen