Rüdiger Carl
Rüdiger Carl (* 26. April 1944 in Goldap, Ostpreußen) ist ein deutscher Freejazz-Musiker (Klarinette, Akkordeon; früher auch Tenor- und Altsaxofon), Improvisationskünstler und Komponist.
Carl nahm bereits 1972 seine erste Schallplatte mit Günter Christmann und Detlef Schönenberg auf (King Alcohol) und arbeitete zunächst mit zahlreichen sehr unterschiedlichen Musikern wie Arjen Gorter, Louis Moholo und Han Bennink zusammen. Von 1973 bis 1976 war er, damals in Wuppertal lebend, Mitglied des Globe Unity Orchestra. 1973 begann auch seine langjährige Kooperation mit Irène Schweizer (Quartett, Trio mit Moholo am Schlagzeug, Duo und Quintett COWWS mit Phil Wachsmann an der Violine, Stephan Wittwer an der Gitarre und wechselnden Bassisten - Jay Oliver, Arjen Gorter, Barre Phillips). 1977 begann Carl auch eine Solokarriere. Mit Hans Reichel spielte er seit dem gleichen Jahr in verschiedenen Gruppen (Duo, später auch im Bergisch-Brandenburgischen Quartett (mit Ernst-Ludwig Petrowsky und Sven-Åke Johansson), sowie in der September Band (mit Shelley Hirsch und Paul Lovens) und im Trio Manuela mit Carlos Zingaro). 1978 begann eine langjährige künstlerische Partnerschaft mit Sven-Åke Johansson (mehrere CDs als Duo, sowie Auftritte mit der Swing Dance Band mit Alexander von Schlippenbach und dem Bassisten Jay Oliver). Außerdem gründete er 1991 das Canvas Trio mit Zingaro und Joëlle Léandre.
1988 bis 1992 organisierte er - nun in Frankfurt am Main lebend - die Musik im Portikus. Von 1994 war er der Leiter des F.I.M. Orchester in Frankfurt (u.a. mit F.I.M.-Initiator Alfred Harth). Aktuell arbeitet er im Duo mit Burkhard Kunkel und im Trio Blank mit Oliver Augst und Christoph Korn, mit denen er auch das pol-Festival organisierte und Hörspiele produzierte. In seinen Kompositionen verarbeitet er Einflüsse der Minimalmusik und verwendet zunehmend Samplings.