André O. Moeller
André O. Möller, Komponist und Klangkünstler Eine kurze Biographie (Stand : Juli ´08) WERDEGANG : Geboren 1962 in Duisburg, Deutschland. Seit 1985 in Düsseldorf wohnhaft. Studium der Chemie ´82-´85. Ich spiele seit 1973 Gitarre. Seit 1980 sehe ich mich als Musiker: Gitarrist, Bassist, Sänger und Komponist. Bis ca.´98 in Rock-, Pop-, Industrial-, Folk- und Ambient-Musik, Improvisation und Experimenten mit Filmmusik. Seit dem komponiere ich Musik für Konzerte, Filme, Theater, Tanz, Tanztheater und entwerfe Klanginstallationen.
MOTIVATION / ARBEITSWEISE: 1. Klang: Mein ca.´96 erwachendes Interesse für “Ernste Musik” bringt mich zu Studien der Physik des Klanges, der Akustik und der Psychoakustik. Die Beschäftigung mit Wirkungen und Effekten von Musik und Klang auf die Wahrnehmung von Zeit und Raum erweitert mein musikalisches Bewußtsein. Ein prägendes Element meiner Ton-/Klang-Sprache ist die Spezialisierung auf die Mikrotonalität, d.h. die Verwendung von Intervallen, welche nicht der 12-tönigen, gleichstufig temperierten Skala entsprechen, sondern eher den rationalen, also ganzzahligen Frequenzverhältnissen in der Ober-, bzw. Untertonreihe. 2. Klang, Raum und Zuhörer: Diese Klänge stehen oft lang im Raum, die Entwicklung vollzieht sich eher langsam bis sehr langsam. Ich rege das Publikum gerne an, sich frei im Raum zu bewegen. Die Zuhörer bestimmen selbst ihre Nähe und Perspektive zum Klang, und können seine Räumlichkeit aushören. Ich schaffe eine Situation ohne die klassische Aufteilung in Bühne(nraum) und Zuhörer/schauerraum. Das Aufgeben der Illusion, jeder könne das Selbe wie der Andere erleben, ermöglicht eine autonomere und lustvolle Annäherung an Musik und Klang für jeden einzelnen. Das Komponieren von Musiken für verschiedenste
Räumlichkeiten impliziert einen bewußten und sorgfälltigen Umgang mit den Gegebenheiten der Architekturen. Dies sind Ausstellungsräume, Konzert-Hallen und –Räume, Theater-, und Tanztheater-Räume, Kirchen, Fabrik-Räume, etc.. Zwischen den Begriffen Konzert und Klanginstallation besteht in meiner Arbeit oftmals ein fließender Übergang. 3. Klang und Musiker: Um die für mich wichtige Präzision in der Klanggestaltung zu erreichen, arbeite ich in der Regel sehr eng mit den Musikern zusammen. Damit Instumentalisten und Sänger exakt gestimmte Intervalle spielen können, die sehr komplex oder ungewohnt sind, muß ich sie an das Hören heranführen. Die Hörbildung erfolgt z.B. mithilfe von centgenauen Stimmgeräten, Stützfrequenzen, oder dem bewußten Umgang mit Differenztönen. Oft inspiriert mich der spezifische Klang eines Instrumentes oder eines Musikers zur Komposition. Auch insofern sind Musiker nicht nur Ausführende, sondern Mit-Initiatoren für Arbeiten, die ihnen folglich auf den Leib geschrieben werden. Die Spielpartituren werden sinnvollerweise gerne von den Musikern nach meinen Vorgaben hergestellt. Die folgende Liste umfaßt öffentliche Arbeiten (und ihre Entstehungsdaten), welche zum Teil mehrfach während der letzten fünf Jahre aufgeführt wurden: Stück für 3 Instrumente und Live-Elektronik (2002) - für E-bow-Gitarren, Tongenerator und live-sampling Just Seconds (2002) - für Stimmen (Kehlkopfgesang) Minor Changes (2002) - Elektronische Musik (Sinustöne) Just Trombone (2002) - für Posaune und live-sampling Aus der Nähe (2003) - Elektronische Musik Spaziergang (2003) - Elektronische Musik (Sinustöne) Cloud No.1 (2003) - für 2 E-Gitarren Decisions (2003) - für 2 E-Gitarren blue/dense (2003) - für Bassflöte und live-sampling Interferenzen/Wellenspiele (2004) - für Sinustöne, Sänger, Tänzer und Filme passager en fleur (2004) - für gestrichenen E-Bass und verstärktes Akkordeon mit delay-samplern Musik für Orgel und eine(n) Tonsetzer(in) (2002/03/04) - für Kirchenorgel Mundstück (2005) - für Flöte und Elektronik size matters (partially) (2005) - für Streichquartett windstille;windsbraut;windschief (2006) - für 13 elektrische Tisch-Harmonien windspiel (2006) - für 13 elektrische Tisch-Harmonien Giacometti (2006) - Arbeit für Tanztheater, u.a. für Chor, für Gitarre, für Elektronik, u.v.m. peaceforkathryn 1-14 (2004/07) - für Oboe und Zuspielung one just second in memory of James Tenney (2007) - für Tromba Marina und Elektronik adjust/just add (2007) - für Zuspielung (24 Klarinetten) und Orchester SchönAnTonUnternBergWebern (2007) – für Cello, Flöte und Gitarre Schlangengesänge 1g6 (2003/2006) – Elektronische Musik (Sinusklänge) Out Of A Matrix (partially) (2008) – für 5-saitigen Kontrabass und Zuspielung steingesänge für mauser (2008) – für 2 Steinharfen, Stimme und Gusla CD-Veröffentlichungen: blue/dense CD (Edition Wandelweiser Records, EWR 0411) Musik für Orgel und eine(n) Tonsetzer(in) CD (Edition Wandelweiser Records, EWR 0702) Demnächst: on the sensation of throats - Kehlkopfgesang/Vokal-Musik Doppel-Vinyl LP (Slow Boy Records) one just second in memory of James Tenney CD (Edition Wandelweiser Records, EWR ????)
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