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Nicolas Wiese © Oliver Ruhnke | NicolasWiese © Jan Gerrit Schaefer

Dienstag, 08 August, 2023 - 16:29

Nicolas Wiese

*1976 in Itzehoe, ist ein audiovisueller Künstler, Diplom-Grafikdesigner und Elektronikmusiker/-komponist. Er lebt und arbeitet in Berlin-Neukölln. Wiese studierte Philosophie und Soziologie an der Universität Hamburg, Illustration und Kommunikationsdesign an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg / Fachbereich Gestaltung (Diplom 2005) und Sound Studies an der Universität der Künste Berlin.

Nicolas Wiese entwickelt Arbeiten in unterschiedlichen Medien und Formaten: Installationen und raumbezogene Aufführungen, elektroakustische Kompositionen, relationale bzw. improvisierte Musik, grafische Kunst, Radio-Hörstücke und Experimentalfilm. Ein starkes Interesse liegt in der Dekonstruktion und Rekonstruktion alltäglicher und medialer Fundstücke. Wiederkehrende Themen sind mediale Bilder an sich, deren widersprüchlicher und suggestiver Kommunikationsgehalt sowie deren Distribution und Wahrnehmung. Dabei spielen Sprache und Schrift, Architektur und Raumwirkung, gebrochene Nostalgie und komplexe Abstraktion zentrale Rollen. Wieses Stop-Motion-Collage-Videoarbeiten, detailreich und im Wortsinne vielschichtig, spielen mit Transparenz und Opazität wie auch mit der Zeitwahrnehmung.
In seinen Klang-Arbeiten und elektroakustischen Kompositionen verwendet Wiese vor allem kurze Fragmente akustischer Quell-Aufnahmen, die er in unterschiedlichen Verfremdungsstufen collagiert und schichtet. Diese auf die Musique-Concrète-Tradition aufbauenden Techniken erweitert er durch polyphone Rückkopplungs-Modulationen und sehr räumliche Höreindrücke.

Als freiberuflicher Grafikdesigner ist er, seit Mitter der 00er Jahre, überwiegend im Kunst- und Kulturbereich tätig. Zudem hat er als Veranstalter/Kurator bereits zahlreiche, meist spartenübergreifende Projekte mit internationalem Programm konzipiert und durchgeführt. Dies begann bereits mit studentisch organisierten Ausstellungen sowie dem Galerie-Programm der Ateliergemeinschaft SKAM (Hamburg St. Pauli, 2003–2007) und setze sich in Berlin vor allem mit der Studio-Reihe QUIET CUE (2009–2016, zusammen mit Michael Renkel) fort. Neben Veranstaltungen in vielen Off-Kunsträumen und Underground-Locations kam es auch zu Projekten wie den dreitätgigen Festivals HörenSehen 2.0 (Berlinische Galerie 2009, gefördert vom Hauptstadtkulturfonds) und Quiet Cue at KINDL (2015, auf Einladung der künstlerischen Leitung des KINDL Zentrums für zeitgenössische Kunst).

Seit einigen Jahren engagiert Wiese sich stark im Bereich der kulturellen Bildung, in unterschiedlichen Projektteams und mit unterschiedlichen künstlerischen Schwerpunkten – u.a. bei sprachlernunterstützenden Trickfilm- und Sound-Workshops für junge Geflüchtete und Migrant*Innen.

Ausstellungen, Aufführungen, Screenings unter anderem bei der Teheran Annual Digital Art Exhibition (Iran), Festival Sonikas Madrid (SP), Kettenreaktion 2016, Kulturnacht Solothurn, Imprimerie Basel (CH), Neue Musik in St. Ruprecht, Velak-Gala Vienna (AT), De Witte Zaal Gent (BE), Duotone Arts Festival Kelowna (CA), British Film Institute London (GB), Altera! Festival, Perditempo Neapel (IT), Festival HörenSehen / Berlinische Galerie, REM / Museum Weserburg Bremen, Galerie für zeitgenössische Kunst Leipzig, Konzerthaus Berlin (DE), Galerie Wohfahrt Rotterdam (NL), Urban Jealousy / Hafriyat Karakoy, Dogzstar Istanbul (TR).

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