Dienstag, 31 Oktober, 2023 - 11:09
Carolin Jüngst
Carolin Jüngst arbeitet seit 2016 im künstlerischen Duo Rykena/Jüngst zwischen den Städten Hamburg und München. In den Tanzproduktionen des Duos streifen die beiden Tänzer*innen und Choreograf*innen Carolin Jüngst und Lisa Rykena durch Striplokale, Varietétheater der 20er Jahre, Ovids Metamorphosen oder queere Comic-Conventions und lassen Meerjungfrauen, She Hulks, expressive Arien, samtene Bühnen und Marmor-Daunenjacken aufeinandertreffen. Sie beschäftigen sich in ihrer Arbeit mit queerfeministischen, intersektionalen und Ableismus-kritischen Körperdiskursen und der Transformation normativer Kategorisierung von Körpern. Hierfür greifen sie auf klassische, mythologische sowie popkulturelle Stoffe zurück und kreieren daraus neue Figuren, hybride Formen und groteske Verkörperungen. Seit Beginn ihrer Zusammenarbeit experimentieren sie exzessiv mit dem Verhältnis von Körper und Stimme und deren Möglichkeiten, sich gegenseitig zu kommentieren und zu befragen. Die Arbeitsweise von Rykena/Jüngst ist geprägt von der Umdeutung von Virtuosität, der Imagination und Manifestation unterschiedlicher Körper und der Bejahung von expressiven, humoristischen und dilettantischen Körpern. Seit 2019 entstehen ihre künstlerischen Arbeiten kontinuierlich in Koproduktion mit Kampnagel Hamburg und dem HochX München. Ihre Arbeit wurden an diversen Spielstätten und Festivals gezeigt, u.a. am brut Wien, beim Outnow Festival Bremen, zum SPECTRUM Festival Villach/Österreich, zum Hauptsache Frei Festival Hamburg, bei Hellerau Dresden und an der fabrik Potsdam. Ihre Produktion SHE LEGEND wurde zudem zur Tanzplattform 2022 am HAU/Hebbel-am-Ufer eingeladen sowie zum FREESPACE Festival, West Kowloon Hongkong.
Seit Ende 2020 beschäftigen sie sich zudem intensiv mit Teilhabe und Access in Tanz und Theater. Sie arbeiten selbst als Audiobeschreiber*innen und als Audiodeskriptions-Berater*<wbr>innen im Bereich Tanz, Theater und Performance, bieten Workshops zu künstlerischer Audiodeskription an (z.B. zusammen mit Sophia Neises oder Naomi Sanfo) und integrieren Access-Mittel wie Audiodeskription künstlerisch in ihre Stücke. In diesem Rahmen haben sie zusammen mit der Choreographin Ursina Tossi das Forschungsprojekt SPOKEN DANCE initiiert, das die künstlerische Forschung rund um das Thema und die Methodik der Audiodeskription in den Fokus setzt.
https://rykenajuengst.com/