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Samstag, 18 Dezember, 2004 - 23:00
GASTON + KRISTEN
new GASTON LP/CD: "What time does your train leave today?" on BEAU RIVAGE
GASTON are a quintet from Berlin. They set out as a trio with two basses and a drum kit. Today the line-up is augmented: There’s a vibraphone, there are guitars and sometimes they make use of brass instruments and samples. Their pieces are instrumental and at times rather intricate, therefore the exhausted and by now almost fading term ‘postrock’ comes into mind. Jazz has surely been influencing Gaston.It remains hard to tell how deeply they are really rooted in musical history. At least one of the musicians I once heard say something about the complex rhythmics of Polish (or Hungarian?) folk music. No kidding.
Gaston’s music doesn’t have a theme. It doesn’t accuse. It doesn’t cry over anyone. Gaston’s work is self-sufficient and turned inwards – without a trace of vanity. One of the reasons for this introversion might be Gaston’s technical skills. There are passages that simply make you want to tear your hair out. When one of them does something to the bass, the drums, guitar or vibraphone that you didn’t think was possible. But then, at the same time, it sounds so natural, so just-right. Don’t get this wrong: Gaston don’t boast about their abilities. They are artists – in the best of senses. Musicality. Nimble, poised and bright. That’s what Gaston are all about.
Discography
“#1” 10” Becalmed Records
“What time does your train leave today?”
related projects:
Taunus, Kinn, Semuin
Gaston sind ein Quintett aus Berlin. Ursprünglich traten sie als Trio mit einem Schlagzeug und zwei Bässen an. Heute gehören außerdem ein Vibraphon, eine Gitarre, gelegentlich auch Samples und Effekte dazu. Weil die Stücke instrumental und mitunter recht vertrackt sind, liegt es nahe, Gaston unter dem vor einiger Zeit noch arg strapazierten und heute fast verblassten Schlagwort Postrock zu fassen. Die Anleihen beim Jazz sind kaum zu überhören. Wie tief Gaston tatsächlich in der Musikgeschichte verwurzelt sind, dürfte schwer zu klären sein. Zumindest einen der Musiker habe ich mal etwas über die komplexe Rhythmik der polnischen (oder ungarischen?) Volksmusik sagen hören. Das ist kein Witz. Ich glaube, er hat sogar eine Seminararbeit zu diesem Thema geschrieben.
In Ostfriesland gibt es eine Aussichtsplattform, die Bohrinsel genannt wird. Dort, wo die Ems in die Nordsee mündet, kann man mit dem Auto stehen und den Blick über das Watt zum offenen Meer schweifen lassen. Touristen aus dem Rheinland halten mit ihren Wohnmobilen an und kramen Ferngläser hervor. Versteinert stehen sie da, während der Wind, dieser reudige Köter, sich in ihren Hosen verbeißt. Scherenschnitte im Gegenlicht – zweidimensional und schwarz. Wenn man bei dieser Gelegenheit Gaston hört, wird einem schwer ums Herz. Oder leicht. Ich habe lange gegrübelt. Dreimal bin ich hinausgefahren zur Bohrinsel, einmal sogar in der Mittagspause. Ich habe ihnen zugehört. Ich habe meinen Verstand bemüht und danach mein Herz. Irgendwann, es muss auf der Autobahn gewesen sein, fiel es mir ein: Die Musik von Gaston hat kein Thema. Die Musik genügt sich selbst. Sie ist nach innen gekehrt – ohne eine Spur von Eitelkeit. Eine der Ursachen für diese Introvertiertheit mag in den technischen Fertigkeiten liegen, mit denen Gaston aufwarten. Es gibt Passagen, die sind zum Haareraufen. Dann stellt wieder irgendwer etwas mit dem Bass, dem Schlagzeug, der Gitarre oder dem Vibraphon an, das man nicht für möglich gehalten hat. Etwas, auf das man selber nie gekommen wäre. Dabei klingt es so naheliegend, so angebracht. Es soll kein falscher Eindruck entstehen: Gaston gehen mit ihrem Können nicht hausieren. Das wäre albern – und das sind Gaston nun wahrlich nicht. Im Gegenteil: Sie sind ernst. Viel ernster vielleicht als sie jemals zugeben würden. Sie sind Künstler – im allerbesten Sinn. Einmal, während eines Konzerts in Brüssel, sagte ein Freund zu mir: „Wahnsinn, wie musikalisch die sind.“ Seltsam, dachte ich. Genau das war mir gerade auch durch den Kopf gegangen.
Musikalität. Behende, souverän und gescheit. Das ist es, worum es bei Gaston geht.
Auszug aus einen Text von Jochen Brandt
http://www.gaston-musik.dehttp://www.beaurivage.de/
touring with K R I S T E N
KRISTEN is a band that is one of the most interesting acts in today’s Poland underground scene. Calm and warm on their recordings, fiery and unpredictable live, they blend subtlety with powerful expression.
They started in 1997 in Szczecin, Poland, as a bass/guitar/drums trio. The three Kristen’srecords received unanimous praise from reviewers in all the Polish music magazines and the exhilarated public. Their 3rdCD, called “Please send me a card”, recorded as a quartet, is the most varied and interesting and includes moving trumpet and saxophone parts from the great Polish instrumentalists from Robotobibok.
KRISTEN’s sound has always been changing, moving from long, calm and atmospheric songs to more intense, crazy and melodic ones. It is their goal: to be crazy and warm at the same time. Their music includes more and more humour now; the emphasis is not any longer on subtlety but the immediacy of an impact. This year they are going to release their new 4th record and tour, tour, tour.
Besides their individual concerts, they have played with many various artists, including Kinn, Jimi Tenor, Karate, Chokebore, Deerhoof, Sweep The Leg Johnny or Melt Banana, Tortoise
Michal Biela – guitar and vocals
Lukasz Rychlicki – guitar
Mateusz Rychlicki – drums
Konrad Smolenski - bass
http://free.art.pl/pinkpunk/